Sportklettern

Kletterseil im Test beim Sportklettern

Einfachseile eignen sich perfekt zum Sportklettern

Für Sportkletterer sind Einfachseile die erste Wahl. Ist man Hauptsächlich beim Klettern in der Halle oder bei Ein-Seillängen Routen draußen am Fels unterwegs, fällt man indiese Kategorie. Meine Empfehlung lautet, sich zwei Seile zuzulegen. Ein robustes, Seil mit einem größeren Durchmesser zum Ausbouldern und ein dünnes Seil für Rotpunktversuche. Für das robuste Seil empfiehlt sich ein Seil mit hohem Mantelanteil und vielen UIAA Normstürzen. Beide Faktoren sorgen dafür, dass die Lebensdauer des Seils erhöht. wird. Dies ist wichtig, da das Ausbouldern von Routen sowie Topropen eine hohe Beanspruchung für Seile darstellen. Ein dünneres Seil würde bei einem derart intensiven Einsatz schnell an Elastizität verlieren – welch Verschwendung! Manche Anbieter bieten zusätzlich sogenannte 2-über-2 Flechtkonstruktionen an. Diese spezielle Flechtung verringert die Reibung des Seils und verlängert die Lebensdauer des Seils zusätzlich. Das robuste Seil benötigt meiner Meinung nach, keine Imprägnierung. Eine Imprägnierung erhöht zwar einerseits die Lebensdauer des Seils, da weniger Dreck zwischen die Fasern eindringen kann, andererseits nutzt sich die Imprägnierung beim harten Einsatz relativ schnell ab. Hier ist es wie beim Gesetz des abnehmenden Grenzertrags. Das Plus an Lebensdauer ist die zusätzliche Investition in eine Imprägnierung nicht wert.

Klettert man also hauptsächlich Ein-Seillängen Routen, drinnen und draußen, braucht man kein Imprägniertes Seil. Man sollte lieber in eine zwei-über-zwei Konstruktion investieren.

Robuste Seile

  • Seiltyp: Einfachseil
  • Durchmesser: 9.5mm – 10.0mm
  • Gewicht: 60-66g/m
  • Mantelanteil: 36-42%
  • Empfohlene Flechtkonstruktionen: 2-über-2

Anders steht es um das dünne, Rotpunktseil. Sobald man die Moves der Route mit Hilfe seines robusten Seils gelernt hat, kann man „Goes“, Rotpunktversuche, in der Route machen. Hierzu bietet sich ein dünnes, leichtes Seil an. Dünne Seile sind leichter, haben weniger Reibung in der Sicherheitskette und lassen sich einfacher klippen als dickere Seile. Für das dünne Seile würde ich eine Imprägnierung empfehlen. Sie vermindert zusätzlich Reibung im Sicherungssystem. Zusätzlich kann man das Seil dann auch für alpine Unternehmungen verwenden.

Dünne Seile

  • Seiltyp: Einfachseil
  • Durchmesser: 8.6mm – 9.4mm
  • Gewicht: 50-59g/m
  • Mantelanteil: nicht ausschlaggebend
  • Imprägnierung: Empfohlen

Dünne Kletterseile - Pro & Contra

ProContra
Geringes Gewicht (49 - 55 g/m)Rutschiger im Handling beim Sichern und Abseilen. Nichts für ungeübte Sicherer.
Weniger Reibung in der Sicherungskette bei Zik-Zak Seilführung.Kürzere Lebensdauer. Geringere Sicherheitsreserve bei Kantenabrieb und Steinschlag.
Vielseitiges Einsatzspektrum. Besonders bei Mehrfachzertifizierung (Einfachseil/Halbseil/Zwillingsseil).Nicht kompatibel mit allen Sicherheitsgeräten. Besondere Vorsicht bei Verwendung eines Gri-Gris (erste Gen.) und dünnen Seilen.

Grundsätzlich gilt: Am einfachsten fällt das Sichern mit einem Seil, das nicht imprägniert ist und mindestens 9.8mm dick ist.